SONATA ARCTICA 2015

Ob es eine gute Idee ist, nach einem Energie-Inferno wie dem furiosen DEATH ANGEL-Auftritt sein Set mit einem eher behäbigen Stück wie 'White Pearl, Black Oceans' zu beginnen, sei dahingestellt – SONATA ARCTICA sollten so oder nicht eben ihren besten Tag erwischen. Die strapaziöse Anreise? Die Hitze? Die frühe Auftrittszeit? Welche Laus auch immer den Finnen über die Leber gelaufen sein mag: Sie begleitet die Band leider auch auf die Bühne. Vor allem Sänger Tony Kakko sprudelt nicht eben über vor Enthusiasmus und Elan, und seine Interaktion mit dem Publikum mutet allenfalls an wie eine halbherzige Pflichtübung und nicht wie die Herzensangelegenheit, die sie sein sollte. Dazu passt der massive Einsatz an Samples ebenso wie die Verweigerung, mehr potentiell stimmungsstiftende Stücke vom Schlage 'Don't Say A Word' in die Setlist einzubauen. Die fraglos vorhandene spielerische Güte der Band in allen Ehren, aber über weite Strecken sorgt der Fokus auf den eher sperrigen Songs der Band dafür, dass der Auftritt bei strahlendem Sonnenschein zur etwas langatmigen Aufführung gerät – und dass immer mehr bangfreudige Besucher Richtung Halle ziehen, um dort zu ENFORCER dem Bewegungsdrang ihres Nackens nachzukommen.