DREAM THEATER 2015

Nach derart viel Partystimmung non-stop kam es manch erhitztem Gemüt vielleicht gar nicht ungelegen, dass nun eine Band die Bühne betreten sollte, die nicht eben dafür bekannt ist, stürmische Moshpits und wehende Haarmattenwirbel zu entfachen. Die Konstellation der vorderen Publikumsreihen ändert sich jedenfalls nahezu schlagartig, als mit DREAM THEATER der große Exot des diesjährigen BANG YOUR HEAD!!! auf dem Programm steht. Die New Yorker Progressive Metal-Pioniere waren, obgleich ohne Wenn und Aber Weltstars, keineswegs unumstritten in ihrer Rolle als Samstags-Co-Headliner und auch im Nachhinein noch gut für allerlei Grundsatzdiskussionen rund um die Festivaltauglichkeit anspruchsvoller Songstrukturen. Fans der Band hingegen juckt all dies wenig, als die Instrumental-Virtuosen und Sänger James LaBrie mit 'Afterlife' vom epochalen 1989er-Debüt'When Dream And Day Unite' in ihren 70minütigen Reigen feinster musikalischer Darbietung einsteigen. Auch, wenn sich die Euphorie der gebannt Staunenden eher nach innen denn nach außen Bahn bricht, jubilieren die Herzen beim folgenden 'Metropolis Pt. 1: The Miracle and the Sleeper' gleich weiter und durchleben im Folgenden eine abwechslungsreiche Reise quer durch die Schaffens-Chronologie des Traumtheaters. Vom bewegenden 'The Spirit Carries On' über das hart riffende 'As I Am' und das hektische 'Panic Attack' bis hin zu 'Behind The Veil' vom bis dato jüngsten und selbstbetitelten Album 'Dream Theater' führt der Parcours-Ritt, und wer die Band und ihr Schaffen liebt, ist trotz der Kürze der Show und der Absenz allerlei weiterer großer Kompositionen restlos begeistert. Lediglich Mr. LaBrie hätte gerne etwas weniger kontaktscheu sein können...